Zusammenarbeit, Verlagsärger und begehrte Messen & Tickets – die Neuigkeiten aus der Welt der Bücher in den letzten beiden Wochen.
So legten die Bücherpreise 2023 zu
Die Bücherpreise in Deutschland sind 2023 gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Prozent gestiegen. Am stärksten nahmen sie bei Belletristik, Sachbuch und Kalendern zu. Das hat das Statistische Bundesamt (Destatis) über seinen Warenkorb ermittelt (boersenblatt.net)
Wie sich Hoffmann und Campe wegduckt
Der TV-Journalist und Buchautor Hubert Seipel ließ sich heimlich von einem russischen Oligarchen finanzieren. Während der NDR einen Untersuchungsbericht vorstellen will, gibt sich Hubert Seipels Verlag auffällig schmallippig (spiegel.de)
BuchVertrieb Blank und KOSMOS erweitern Zusammenarbeit
Ab Januar 2024 übernimmt die BuchVertrieb Blank GmbH die ladenpreisaufgehobenen Reste und alle Mängelexemplare des KOSMOS Verlags zur exklusiven Weitervermarktung. Dazu haben sich das Großantiquariat BuchVertrieb Blank GmbH und der Stuttgarter KOSMOS Verlag verständigt (buchmarkt.de)
Hararis neues Buch kommt im September
Mit »Nexus« erscheint am 10. September das neue Werk von Yuval Noah Harari, Autor von »Eine kurze Geschichte der Menschheit« weltweit, auf Deutsch bei Penguin Random House. Es ist »eine kurze Geschichte der Informationsnetzwerke von der Steinzeit bis zur künstlichen Intelligenz«, verspricht der Untertitel (boersenblatt.net)
Leipziger Autor*innenrunde – jetzt Tickets kaufen
Am 23. März (Messesamstag) findet während der Leipziger Buchmesse die Autor*innenrunde statt. Die Anzahl der Tickets ist begrenzt. Autor*innen sollten sich jetzt ein Ticket besorgen. Die Runde ist die größte Autor*innenkonferenz in Deutschland. Von 10 bis 18 Uhr erfahren Autor*innen in hochkarätigen Tischgesprächsrunden und Vorstellungsrunden alles Relevante über erfolgreiches Publizieren. Dabei lernen sie die Referent*innen und anderen Teilnehmer*innen persönlich kennen (autorenwelt.de)
»Wie hoch ist der Preis des Ausverkaufs des eigenen Berufslebens?«
Die Auswirkungen generativer Künstlicher Intelligenz auf den Kreativsektor sind schon heute spürbar. Mit der »Zeit« hat Nina George über ihre Befürchtungen und ihre Kritik am AI Act der EU gesprochen. Viele Berufsgruppen würden schon jetzt die Auswirkungen generativer KI in ihrem Berufsalltag spüren. Illustratorinnen würden seit einem Jahr weniger Auftragseingänge vermerken, »weil sich Agenturen oder Redaktionen was von Dall-E zusammenplagiieren lassen«. Betroffen sieht sie auch Gutachter*innen fremdsprachiger Bücher und professionelle Sprecher*innen. Der größte Kritikpunkt Georges an generativer KI ist die Nutzung urheberrechtlich geschützten Guts für das Training der KI ohne Zustimmung oder Vergütung der Urheber*innen und der lasche Umgang der Politik damit (boersenblatt.net)
Annie Ernaux unterstützt Boykottaufruf »Strike Germany«
Wegen der deutschen Haltung zum Nahostkonflikt gibt es Aufrufe zum Boykott staatlicher Kulturveranstaltungen. Die französische Literaturnobelpreisträgerin und Suhrkamp-Autorin Annie Ernaux hat eine Petition unterzeichnet. Der Aufruf »Strike Germany« richtet sich an internationale Kulturschaffende. Hintergrund ist die deutsche Haltung im Nahostkonflikt (spiegel.de)
Anne Weber erhält Droste-Hülshoff-Preis
Die Autorin und literarische Übersetzerin Anne Weber erhält den Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis 2024. Die vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) vergebene Auszeichnung ist mit 35.000 Euro dotiert (boersenblatt.net)
Selfpublisher-Umfrage 2024
Noch bis zum 1. Februar können Selfpublisher an einer Umfrage des Selfpublisher-Verband e. V. teilnehmen. Alle Autorinnen und Autoren, die ihre Bücher selbst veröffentlichen, können teilnehmen. Je mehr Selfpublisher an der Umfrage teilnehmen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse. Daher bittet der Selfpublisher-Verband darum, den Link zur Umfrage mit anderen Selfpublishern zu teilen.
Die Selfpublisher-Umfrage 2024 enthält rund 30 Fragen. Sie lassen sich leicht und rasch online beantworten (autorenwelt.de)
Libri macht Print-on-Demand zu einem Kerngeschäftsfeld
Zum 1. April 2024 übernimmt die Libri-Gruppe am Standort Bad Hersfeld den vollständigen Betrieb der Print-on-Demand-Buchherstellung von seinem langjährigen Kooperationspartner Xerox. »Damit stärken wir die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit von Verlagen und des gesamten Buchhandels« (buchmarkt.de)
Tolino-Katalog knackt Vier-Millionen-Marke
Mit mehr als vier Millionen eBook-Titeln erreicht der Katalog von tolino einen neuen Höchstwert. Innerhalb des letzten Jahres ist das Sortiment um 12 Prozent gewachsen (boersenblatt.net)
Lana Bastašić kündigt Vertrag mit S. Fischer-Verlag
Die bosnisch-serbische Schriftstellerin Lana Bastašić hat ihre Verträge mit dem S. Fischer-Verlag gekündigt. Sie begründet diesen Schritt auf Instagram damit, dass sich der Verlag nicht zur anhaltenden Krise in Gaza geäußert habe. Außerdem habe er sich nicht zur, wie sie es nennt, systematischen Zensur propalästinensischer Stimmen in deutschen Kulturinstitutionen positioniert (wdr.de)
Arnulf Zitelmann verliert posthum »Großen Preis«
Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur ist nicht nur der Förderung der Kinder- und Jugendliteratur, sondern auch der Fürsorge für die jugendlichen Leserinnen und Leser in besonderem Maß verpflichtet. Wenn sie Autorinnen und Autoren auszeichnet, so bezieht sich das deshalb nicht nur auf die Qualität ihrer literarischen Arbeit, sondern auch auf ihre moralische und pädagogische Integrität. Aus diesem Grund sieht sich die Akademie gezwungen, Arnulf Zitelmann (1929 – 2023) den Großen Preis, den sie ihm 1994 für seine unbestreitbaren Verdienste um die historische Kinder- und Jugendliteratur verliehen hat, auf Grund der Schwere der gegen ihn erhobenen und mittlerweile durch Entschädigungsleistungen auch bestätigten Vorwürfe abzuerkennen (buchmarkt.de)
»Remigration« ist Unwort des Jahres 2023
Der Begriff »Remigration« wurde von einer unabhängigen Jury zum »Unwort des Jahres« gewählt, weil es von rechten Gruppierungen bewusst ideologisch vereinnahmt werde. Auch die Wörter »Sozialklimbim« und »Heizungs-Stasi« wurden nominiert und einer kritischen Reflexion unterzogen (boersenblatt.net)
Antiquariatsmessen in Stuttgart und Ludwigsburg
Am 26. Januar beginnt die dreitägige Stuttgarter Antiquariatsmesse mit ausstellenden Firmen aus dem In- und Ausland. Veranstaltungsort ist der Württembergische Kunstverein am Schlossplatz in der Stuttgarter Innenstadt. Angeboten werden vom 26. bis 28. Januar unter anderem wertvolle und besondere Bücher, Autographen, illustrierte Werke und Grafik. Parallel zur Stuttgarter Antiquariatsmesse findet die 38. Antiquaria in der Ludwigsburger Musikhalle statt, die bereits am 25. Januar ihre Türen für das Publikum öffnet und bis 27. Januar dauert. Vertreten sind 53 Antiquariate. Das Rahmenthema lautet in diesem Jahr »Goldene 20er Jahre« (boersenblatt.net)
PERSONALIA
Catharina Stohldreier und Anja Hänsel
übernehmen die Leitung des Lektorats Sachbuch im Piper Verlag. Stohldreier hat ihren neuen Posten bereits angetreten, Hänsel folgt im Sommer (boersenblatt.net)
VERSTORBEN
Bernd Holger Hüthig (81), deutscher Verleger († 7. Dezember 2023)
Mit Weitsicht, Mut und positiver Ausstrahlung machte der Sohn des Firmengründers das Heidelberger Familienunternehmen zu einer renommierten Verlagsgruppe (boersenblatt.net)
Dr. Inga Meincke (60), deutsche Lektorin († 15. Dezember 2023)
Die ehemalige Vorsitzende des Verbands der Freien Lektorinnen und Lektoren e. V. (VFLL) engagierte sich auch für ein Projekt der solidarischen Landwirtschaft in München, und sie war seit 2014 auf Stadtviertelebene kommunalpolitisch bei den Münchner Grünen aktiv (boersenblatt.net)
Martin Scheriau (64), österreichischer Verleger († 14. Januar 2024)
Der Sohn des Verlagsgründers Wilhelm Scheriau und übernahm den Verlag Kremayr & Scheriau im Jahr 2002 und »führte ihn über 20 Jahre lang mit viel Geschick und großer Leidenschaft« (boersenblatt.net)
Lew Semjonowitsch Rubinstein (76), russischer Dichter († 14. Januar 2024)
Der Begründer des Genres Karteikartenpoesie und des Moskauer Konzeptualismus war einflussreiches Mitglied der sowjetischen Untergrund-Literaturszene und setzte sich für den Frieden ein (spiegel.de)
Anne Emmert, deutsche Übersetzerin († 15. Januar 2024)
Die diesjährige Trägerin des Rebekka-Preises für Übersetzungen, Anne Emmert, und ihr Ehemann sind auf tragische Weise bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Die Nachricht von der Auszeichnung hatte Anne Emmert noch kurz vorher erreicht (boersenblatt.net)
Elke Erb (85), deutsche Lyrikerin, Übersetzerin und Georg-Büchner-Preisträgerin († 22. Januar 2024)
Sie stand für Sprachwitz und Eigensinn, in der DDR setzte sie sich für Bürgerrechtler ein: Erb war über ein halbes Jahrhundert eine der prägendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen (spiegel.de)