litera bavarica – hat es sich gelohnt?

litera bavarica: Bayerns Buchmesse
Foto: Prospekt / @histonauten

Ich war diesmal zum ersten Mal in der »Welt der bayerischen Bücher«, wie die rührigen »Histonauten« Thomas Endl und Klaus Reichold ihre eintägige Messe in St. Bonifaz im Zentrum Münchens nennen.

Seit 2017 gibt es diese Messe und sie bietet bayerischen (Klein-)Verlagen und der Literatur aus und über Bayern eine Plattform. Als Corona die junge Idee wieder zum Erliegen brachte, stiegen Endl und Reichold kurzerhand auf ein Online-Format um, das das ganze Jahr über Neues aus Bayerns Bücherwelt bietet. Am 13. Mai 2023 war es endlich wieder eine richtige Messe – sozusagen »zum Anfassen«.

Wenn ich richtig gezählt habe, waren über zwanzig Verlage vertreten. Die Spannweite reichte von Bildbänden, Wanderführern und Lokalkrimis über Christliches, Biografien und Kochbücher bis hin zu Kinderbüchern und noch vielem mehr. Bayerische Geschichte und Persönlichkeiten anschaulich und unterhaltsam fassbar machen – der Grundgedanke stand an der Wiege der litera bavarica. Und es ist bemerkenswert, welche kreativen Schätze bei Klein- und Kleinstverlagen zu sichten sind – in jedem Genre.

Das Bühnenprogramm war gepackt und gut gewählt – da war wirklich für jeden (Lesegeschmack) etwas dabei: Von Schreibcoach Diana Hillebrand für den Volk Verlag über Lea Hermann, deren amüsanter Debütroman »Hirnweh« mit ernstem Thema im Morisken-Verlag erschien, bis hin zum True Crime im Hause Adlon, dessen Geschichte die Historikerin Ulrike Hofmann für den Allitera-Verlag nachzeichnet, ließen die Autorinnen und Autoren sich in die Karten blicken. Krimifeeling aus Neuschwanstein (Markus Richter: »Königsherz« in der edition tingeltangel) und anderen bayerischen Orten, Historisches aus dem Raum Augsburg / Lechrain (Uschin & Klaus Pfaffeneder: »Die Schwester des Ketzers«) und Erleuchtendes aus München (Christine Rädlinger: »München leuchtet – Geschichte der Straßenbeleuchtung« im Franz Schiermeier Verlag) bewiesen den interessierten Zuhörern, dass nicht nur große Publikumsverlage Fesselndes im Angebot haben.

Die großen Zuschauerfluten waren es nicht – zum Vorteil der interessierten Besucher, aber vermutlich auch zum Nachteil von Veranstalter und Ausstellern. Aber man hatte im Gegensatz zu großen Messen viel Gelegenheit zu ausführlichen Gesprächen mit Verlagsleuten und anderen Interessenten. Wunderbar! Ich bin jedenfalls nächstes Jahr wieder dabei!

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